Marvin

Aus Wiki des SchwuR Uni Bielefeld
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Marvin, F 2017. 115 Min., Regie: Anne Fontaine, mit Finnegan Oldfield, Gregory Gadebois, Vincent Macaigne, Isabelle Huppert, Cahterine Salee, Jules Porier, Charles Berling, Catherine Mouchet

Marvin Bijou wächst in beengten und bedrückenden Verhältnissen in der französischen Provinz auf. Seine Eltern, die von Sozialhilfe leben, schwanken zwischen Wut und Resignation. Dass der schmächtige Marvin zudem dem machohaften und heteronormativen Männlichkeitsbild seiner Umgebung nicht so recht entsprechen will, macht es ihm in der Schule und zu Hause schwer. Eine Möglichkeit, diesen Verhältnissen zu entfliehen, sie aber auch zu verarbeiten, findet Marvin schließlich im Theater. Mit der engagierten Unterstützung seiner Schuldirektorin schafft er es bis auf die Schauspielschule nach Paris. Seine Herkunft lässt ihn jedoch auch hier nicht los.

Die renommierte Regisseurin Anne Fontaine (Coco Chanel, Gemma Bovery) lehnt sich an das überaus erfolgreiche und viel diskutierte autobiografische Buch “En finir avec Eddy Bellegueule” (im Deutschen “Das Ende von Eddy”) des erst 25-jährigen Autors Édouard Louis an. Der Film verbindet in der Erzählung von Marvins Jugend Fragen nach schwuler Identität mit Reflexionen über soziale und ökonomische Ungleichheit. Dabei überzeugt Marvin ou la belle éducation nicht nur mit einer bewegenden Geschichte, sondern auch mit seinem herausragenden Cast. Unter anderem ist Isabelle Huppert mit von der Partie – als sie selbst.

Queer Lion bei den Filmfestspielen von Venedig 2017.

Quelle: Schwule Filmwoche Freiburg