Rizi

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Rizi (Days), Taiwan 2019, 127 Min., Regie: Tsai Ming-Liang, mit Lee Kang-Sheng, Anong Houngheuangsy


Kang lebt allein in einem großen Haus. Durch eine Glasfront schaut er in die von Wind und Regen gepeitschten Baumwipfel. Er verspürt einen Schmerz unbekannter Herkunft, den er kaum erträgt und der seinen ganzen Körper erfasst. Non lebt in einer kleinen Stadtwohnung in Bangkok, wo er sich methodisch der Zubereitung traditioneller Speisen aus seinem Heimatdorf widmet. Als Kang und Non in einem Hotelzimmer zusammenkommen, teilen die beiden Männer ihre Einsamkeit miteinander. Tsai Ming-Liang vollendet, was er in Journey to the West begann: Seine Bilder sind Emanationen der Langsamkeit und Gebrechlichkeit, verkörpert von dem Schauspieler Lee Kang-Sheng, mit dem er seit Jahren zusammenarbeitet. Nach einem Bekenntnis in eigener Sache in Afternoon bleibt er in Rizi stiller Beobachter der erotischen Begegnung zweier Männer, die die dunkle Seite der Wirklichkeit für eine Nacht vergessen und vielleicht der Wahrheit ganz nah sind, bevor der Alltag zurückkehrt. Wie immer, wenn Tsai Ming-Liang Gesichter und Lichter mit der Kamera einfängt, ist alles möglich und die Bilder sind mehrdeutig.

Quelle: Berlinale