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'''Discreet, USA 2017, 80 Min., Regie: Travis Mathews, mit Jonny Mars (Alex), Joy Cunningham (Sharon), Bob Swaffar (John), Atsuko Okatsuka (Mandy), João Federici (Miguel), Ed Hattaway (Lyel), Bill Johnson (Mark), Jordan Elsass (Zach), Maria Moya (Jessica)'''
'''Discreet, USA 2017, 80 Min., Regie: Travis Mathews, mit Jonny Mars (Alex), Joy Cunningham (Sharon), Bob Swaffar (John), Atsuko Okatsuka (Mandy), João Federici (Miguel), Ed Hattaway (Lyel), Bill Johnson (Mark), Jordan Elsass (Zach), Maria Moya (Jessica)'''


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In Fett brutzelnde Speckstreifen, eine junge Frau, die sich bei den Abonnenten ihres YouTube-Kanals bedankt, eine in schwarzen Mülltüten sauber verschnürte Leiche, die den Fluss hinuntertreibt – so klar die ersten Bilder in Travis Mathews’ Mystery-Thriller auch sein mögen, schälen sich die Zusammenhänge doch erst langsam und wie aus dem Unbewussten heraus. Die elliptisch montierte Geschichte, die um einen nicht mehr ganz jungen Mann kreist, ist mit einem unheimlichen Soundteppich unterlegt: Der Filmemacher Alex lebt in einem Van und stellt seine Kamera in ländlichen Regionen der USA im Niemandsland an den Highways auf. Als er seine ehemals alkoholabhängige Mutter besucht, erfährt er von ihr ein gut gehütetes Geheimnis. Und es gibt einen kleinen Jungen, zu dem Alex eine unerwartet intensive Beziehung aufbaut. Regisseur Mathews ist der Chronist einer schwulen, westlichen Moderne – von anonymem Sex zu Heteropornos in der Kabine oder als Dienstleistung im Zimmer eines Motels. Ein kleines Haus, eine Existenz am Rande der Gesellschaft, im Radio hört man immer wieder die rechten Parolen gegen alles, was nicht weiß und heterosexuell ist, hier in Texas.
In Fett brutzelnde Speckstreifen, eine junge Frau, die sich bei den Abonnenten ihres YouTube-Kanals bedankt, eine in schwarzen Mülltüten sauber verschnürte Leiche, die den Fluss hinuntertreibt – so klar die ersten Bilder in Travis Mathews’ Mystery-Thriller auch sein mögen, schälen sich die Zusammenhänge doch erst langsam und wie aus dem Unbewussten heraus. Die elliptisch montierte Geschichte, die um einen nicht mehr ganz jungen Mann kreist, ist mit einem unheimlichen Soundteppich unterlegt: Der Filmemacher Alex lebt in einem Van und stellt seine Kamera in ländlichen Regionen der USA im Niemandsland an den Highways auf. Als er seine ehemals alkoholabhängige Mutter besucht, erfährt er von ihr ein gut gehütetes Geheimnis. Und es gibt einen kleinen Jungen, zu dem Alex eine unerwartet intensive Beziehung aufbaut. Regisseur Mathews ist der Chronist einer schwulen, westlichen Moderne – von anonymem Sex zu Heteropornos in der Kabine oder als Dienstleistung im Zimmer eines Motels. Ein kleines Haus, eine Existenz am Rande der Gesellschaft, im Radio hört man immer wieder die rechten Parolen gegen alles, was nicht weiß und heterosexuell ist, hier in Texas.


''Quelle: Berlinale''
''Quelle: Berlinale''

Aktuelle Version vom 24. Februar 2019, 01:05 Uhr

Discreet, USA 2017, 80 Min., Regie: Travis Mathews, mit Jonny Mars (Alex), Joy Cunningham (Sharon), Bob Swaffar (John), Atsuko Okatsuka (Mandy), João Federici (Miguel), Ed Hattaway (Lyel), Bill Johnson (Mark), Jordan Elsass (Zach), Maria Moya (Jessica)

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In Fett brutzelnde Speckstreifen, eine junge Frau, die sich bei den Abonnenten ihres YouTube-Kanals bedankt, eine in schwarzen Mülltüten sauber verschnürte Leiche, die den Fluss hinuntertreibt – so klar die ersten Bilder in Travis Mathews’ Mystery-Thriller auch sein mögen, schälen sich die Zusammenhänge doch erst langsam und wie aus dem Unbewussten heraus. Die elliptisch montierte Geschichte, die um einen nicht mehr ganz jungen Mann kreist, ist mit einem unheimlichen Soundteppich unterlegt: Der Filmemacher Alex lebt in einem Van und stellt seine Kamera in ländlichen Regionen der USA im Niemandsland an den Highways auf. Als er seine ehemals alkoholabhängige Mutter besucht, erfährt er von ihr ein gut gehütetes Geheimnis. Und es gibt einen kleinen Jungen, zu dem Alex eine unerwartet intensive Beziehung aufbaut. Regisseur Mathews ist der Chronist einer schwulen, westlichen Moderne – von anonymem Sex zu Heteropornos in der Kabine oder als Dienstleistung im Zimmer eines Motels. Ein kleines Haus, eine Existenz am Rande der Gesellschaft, im Radio hört man immer wieder die rechten Parolen gegen alles, was nicht weiß und heterosexuell ist, hier in Texas.

Quelle: Berlinale